Bei aktuellen Kontrollen der Finanzpolizei in Vorarlberger und Tiroler Skigebieten wurden erneut zahlreiche Verstöße gegen Arbeitsgesetze aufgedeckt. Die Gewerkschafterin und AK-Vizepräsidentin Manuela Auer äußert sich besorgt über die Ergebnisse: „Es ist alarmierend, dass trotz des akuten Personalmangels im Tourismus einige Betriebe ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter derart verantwortungslos behandeln. Diese Vergehen schaden nicht nur den unmittelbar Betroffenen, sondern werfen auch einen Schatten auf die gesamte Branche.“
Im Rahmen der Kontrollen wurden insgesamt 62 Verwaltungsanzeigen nach dem Arbeitslosenversicherungsgesetz, der Gewerbeordnung und dem Lohn- und Sozialdumping Bekämpfungsgesetz erstattet. Vor allem die fehlerhafte Anmeldung bei der Sozialversicherung wurde bemängelt. Insgesamt waren 29 Finanzpolizisten im Einsatz, die 31 Betriebe überprüft haben.
Manuela Auer kritisiert die Arbeitsbedingungen in den Skigebieten: „Die Beschäftigten verdienen eine korrekte Anstellung und Entlohnung. Die Arbeitsbedingungen in der Branche – vor allem in den Skigebieten – sind sowieso kein Zuckerschlecken für die Beschäftigten. Umso bedauerlicher ist es, dass manche Betriebe immer noch nicht verstanden haben, wie wichtig fairer Umgang mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist.“
Die AK-Vizepräsidentin lobt die Arbeit der Finanzpolizei und fordert eine Aufstockung des Personals für regelmäßigere Kontrollen. „Billige Arbeitskräfte aus dem Ausland, die dann in Österreich mit Niedriglöhnen, langen Arbeitszeiten und unbezahlten Überstunden ausgebeutet werden, werden die Personalnot nicht lösen. Die Bundesregierung, vor allem der Arbeitsminister, haben die Pflicht hier schnell und entschieden einzugreifen. Wir brauchen wirksame Maßnahmen gegen solche Betriebe. Nur durch gute und faire Arbeitsbedingungen können wir das Fachkräfteproblem in der Branche lösen und gleichzeitig mehr Arbeitssuchende für Berufe im Tourismus begeistern.“