„Wären die Pflegekräfte, Liftbetreiber bräuchten wir keine Unterschriftenaktion, um auf unsere dramatische Situation aufmerksam zu machen. Wir hätten schon längst bekommen, was wir benötigen.“ So beschreibt eine Pflegekraft ihren Unmut über die seit Monaten andauernde und langsam aus dem Ruder laufende Situation in ihrer Berufsgruppe.
Lage ist prekär!
Kein Wunder. Das Pflegepersonal arbeitet schon lange am Anschlag, und die Kolleg:innen sind mit ihrer Kraft nun langsam am Ende. AK-Vizepräsidentin Manuela Auer: „Gemeinsam mit der Personalvertretung machen wir seit Jahren immer wieder auf die prekäre Situation der Pflege in Vorarlberg aufmerksam. Unsere Warnungen vor Personalengpässen, im Burnout befindlichen Kolleg:innen, Unterbezahlung, Kündigungen wurden bislang gar nicht oder nur völlig unbefriedigend behandelt.“
Landesregierung immer noch säumig!
Dass mit Corona jetzt auch noch eine zusätzliche enorme körperliche und psychische Belastung dazu komme, verstärke die ohnehin angespannte Situation in den Krankenhäusern. Auer: „Leider hat die Landesregierung bislang keinerlei Anstalten gemacht, die Situation für die Pflegekräfte in den Spitälern und Pflegeheimen zu verbessern. Daher unterstützen wir die Unterschriften-Initiative des Bregenzer Bürgermeisters Michael Ritsch.“ Hauptforderungspunkte sind neben der Erhöhung der Löhne, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Menschen in Pflegeberufen durch faire Arbeitszeitenregelungen und mehr Personal.
Mit Vollgas in den Pflege-Kollaps?
Laut einer Umfrage der Initiative „Offensive Gesundheit“ haben fast 80 Prozent durch die extrem hohe Arbeitsbelastung selbst gesundheitliche Probleme. Jede/r zweite Pflegekraft denkt bereits darüber nach, den Job hinzuschmeißen. „Verstärkt wird die große Unzufriedenheit des Personals durch die anstehende Pensionierungswelle. Denn von den versprochenen Verbesserungen durch zusätzliche Pflegekräfte ist weit und breit nichts zu sehen. Wir steuern hier ungebremst in den Pflegekollaps“, kritisiert die AK-Vizepräsidentin.
Unterstützen Sie die Petition!
Es reicht nicht, vom Regierungsbüro aus zu klatschen, auf die Zukunft zu verweisen und Vertröstungen in Pflegeabteilungen zu schicken. Es muss mehr getan werden, für jene die bereits jetzt in der Pflege arbeiten. Auer fordert daher vom Land ein klares Bekenntnis zu deutlich mehr Investitionen in den Gesundheitsbereich. „Lediglich Abgänge ausgleichen zu wollen und die Spitäler personell an der untersten Grenze auszustatten, ist zu wenig. Es braucht endlich die Rückendeckung für die Beschäftigten, die sie verdienen! Darum unterstützen wir die Petition ‚Helfen wir unseren Held:innen‘ und bitten auch die Bevölkerung ein Zeichen der Solidarität zu setzen.“ Sie können das unter: https://www.openpetition.eu/at/petition/online/helfen-wir-unseren-held-innen-2.