Verärgert zeigt sich die Vizepräsidentin der Vorarlberger Arbeiterkammer, Manuela Auer, über die jüngsten Aussagen von Finanzminister Magnus Brunner. „Der Finanzminister rührt keinen Finger, um gegen die explodierende Teuerung in allen Lebensbereichen vorzugehen. Er tut nichts gegen die hohen Mietpreise und schützt das Vermögen Superreicher vor einer Millionärssteuer. Stattdessen richtet er den Beschäftigten und deren Familien aus, sie mögen doch auf Gehalt verzichten. Ein Finanzminister, der sich derart ungeniert vor die Reichen und Wohlhabenden stellt, sich als Schutzpatron der Konzerne und Industriebosse aufführt, hat jede Glaubwürdigkeit verloren!“
Die Regierung habe bisher keine einzige preisdämpfende Maßnahme ergriffen, geniere sich jedoch nicht, von „Maßlosigkeit“ im Zusammenhang mit den Lohn- und Gehaltsabschlüssen, die von den Gewerkschaften für die Beschäftigten ausgehandelt wurden, zu sprechen. Manuela Auer: „Die Lohnabschlüsse sind die Folge der Teuerung, nicht ihre Ursache. Denn die Menschen benötigen diese Lohn- und Gehaltsabschlüsse ja gerade deshalb, weil das alltägliche Leben so immens teuer geworden ist.“ Diese Aussage unterstützen auch die maßgebenden Wirtschaftsforscher:innen, auf welche sich die ÖVP sonst so gerne beruft. Die Nationalbank rechnet sogar vor, dass die Inflation in Österreich höher als in Nachbarstaaten ist, weil es keine direkten Preiseingriffe seitens der Regierung gibt. „Übergewinne und Profitsucht erklären mehr als die Hälfte des Preisanstiegs“, so Auer. „Aber, während andere Länder schon vor Monaten gehandelt haben, und dort die Teuerung spürbar zurück gegangen ist, weigern sich ÖVP und GRÜNE, entsprechende Eingriffe in den Markt vorzunehmen.“
Die Gewerkschafterin gibt sich in Hinblick auf die im Herbst anstehenden Lohnverhandlungen dann auch kämpferisch: „Lohnzurückhaltung, obwohl alles teurer wird, kann man von keiner Gewerkschaft der Welt verlangen!“