Vorarlbergs Spitäler in Not!

Auer: „Statt Vertröstungen braucht es endlich mehr Geld!“

Die Vizepräsidentin der Vorarlberger Arbeiterkammer, Manuela Auer, reagiert auf den Personalmangel in den Vorarlberger Spitälern. Sie kritisiert die Aussage des Direktors der Krankenhausbetriebsgesellschaft Gerald Fleisch in einem apa-Interview, wo er die Probleme als "nicht dramatisch" bezeichnete. Manuela Auer: „Das grenzt an Realitätsverweigerung! Obwohl die Personalvertretung schon seit Jahren auf die Probleme aufmerksam macht und vor den Folgen eines Personalnotstandes warnt, wird die sehr wohl dramatische Situation in Vorarlbergs Spitälern und damit in der Gesundheitsversorgung unseres Landes verharmlost!“

Der Mangel an Personal in den Spitälern ist eine Folge von Verfehlungen der letzten Jahre. Die Spitäler sind grundsätzlich personell viel zu knapp ausgestattet. Fallen Kräfte aus oder können Posten nicht mehr besetzt werden, wird es brenzlig, schildert Auer die akute Personalnot. Die AK-Vizepräsidentin: „Genau da sind wir jetzt angelangt. Allein im LKH Feldkirch sind 60 Stellen unbesetzt. Das bedeutet wiederum, es gibt dutzende Betten, die nicht belegt werden können.“

Die Gesundheitsmisere ist eine Folge völlig falscher Sparpolitik. Auer: „Wenn ich von der Personalvertretung höre, dass es offenbar bei den Ärzt:innen den Konsens gibt, eine Erhöhung der Gehälter zu erreichen, im Bereich der Pflege jedoch nicht, ist das ein Schlag ins Gesicht des aufopfernd arbeitenden Pflegepersonals!“ Es brauche in der Pflege höhere Gehälter und eine deutliche Verbesserung der Rahmenbedingungen. Dazu zählt eine Dienstplansicherheit, damit auch für die Beschäftigten in den Spitälern das Leben wieder planbar wird. Zudem, so die AK-Vizepräsidentin, müsse auch die Ausbildung für Quereinsteiger:innen attraktiver werden.

Um den Ärzt:innenmangel wirksam zu bekämpfen, brauche es deutlich mehr Studienplätze; vor allem jedoch die Prüfung einer Möglichkeit, Studienabgänger:innen für eine zeitlich begrenzte, Tätigkeit in Österreich verpflichten zu können.