„Ein äußerst schwieriges Jahr liegt hinter uns, und auch das neue Jahr beginnt mit einem Lockdown und der größten Arbeitsmarktkrise seit dem Zweiten Weltkrieg. Unser vorrangiges Ziel muss daher die wirkungsvolle Bekämpfung der Arbeitslosigkeit sein“, das fordert AK-Vizepräsidentin Manuela Auer zum Jahresbeginn ein. Die sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zeigten bereits enorme negative Auswirkungen, so die Arbeitnehmervertreterin. „Jetzt geht es um Solidarität. Die Beschäftigten und ihre Familien müssen sich auf den Staat verlassen können. Niemand darf zurückgelassen werden.“
Erhöhung des Arbeitslosengeldes!
Die Covid19-Krise hat vielen Menschen die Sicherheit einer planbaren Zukunft genommen. Mehr als eine halbe Million ArbeitnehmerInnen sind auf Arbeitssuche. Sie und ihre Familien müssen mit 55 Prozent des letzten Monatseinkommens auskommen. Eine Tatsache, die viele an den Rand der Armut drängen wird. Niemand aus der Regierung kann sich vorstellen, wie es ist, mit 34,40 Euro Arbeitslosengeld am Tag im Durchschnitt auszukommen. Die Erhöhung des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent des Letzteinkommens ist daher eine der dringendsten Forderungen!“
Ältere Arbeitnehmer sind keine Bittsteller!
Geradezu unmöglich einen neuen Job zu finden, ist es für ältere Langzeitarbeitslose. „Wir wollen ein Überbrückungsgeld in der Höhe von 70 Prozent Nettoersatzrate für alle, die arbeitslos sind, wenig bis keine Beschäftigungsperspektive haben und maximal fünf Jahre vor der Pension stehen. Wer sein ganzes Leben lang gearbeitet hat und dann arbeitslos wird, darf nicht zum Bittsteller werden“, so Auer.
Wo bleibt das Konjunkturpaket?
Es sei bedauerlich, dass bis jetzt noch kein Plan der Bundesregierung zur Ankurbelung der Wirtschaft zu erkennen sei. Schon längst hätten konkrete Konjunkturpakete geschnürt werden müssen. Vorrangig dabei seien rasche Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und die Schaffung regionaler Wertschöpfung. Manuela Auer „Ebenso wichtig ist aber die bessere Verteilung der Arbeit. Wir fordern die Einführung einer 4-Tage-Woche und den Anspruch auf die sechste Urlaubswoche.“
Gesundheitssystem stärken!
„Das Gesundheitssystem muss gestärkt werden und die Pflegereform umgesetzt werden. Auch das hat uns die Pandemie gezeigt. Wir brauchen dringend eine Aufstockung beim Pflegepersonal und mehr Pflegebetten, bessere Arbeitsbedingungen und den Rechtsanspruch auf Pflegekarenz“, so die AK-Vizepräsidentin. Abschließend fordert Auer eine gerechtere Aufteilung der Finanzierung der Krise: „Die Coronavirus-Krise kostete bisher Milliarden. Für uns ist klar, dass nicht allein die Beschäftigten für die Kosten der Krise bezahlen müssen. Ein Solidarbeitrag in Form von Vermögenssteuern und eine einheitliche Konzernbesteuerung sind unumgänglich!“