Teilzeit ist kein Privileg!

Auer: „Vollzeitarbeit muss attraktiver werden!“

„Gegen den Arbeitskräftemangel fällt der Regierung nicht mehr ein als die Situation für Arbeitnehmer:innen zu verschlechtern. Dabei muss es doch genau umgekehrt sein. Es gilt die Arbeitsbedingungen zu verbessern!“ Das fordert die Vizepräsidentin der Vorarlberger Arbeiterkammer, Manuela Auer.

Der absurde Vorstoß des ÖVP-Ministers Kocher – etwa Teilzeitarbeitskräfte die Sozialleistungen zu kürzen - zeigt, wie weit sich die einstige bürgerliche Partei von der Realität der Arbeitnehmer:innen und deren Familien mittlerweile entfernt habe. Die AK-Vizepräsidentin: „Mehr als die Hälfte der Frauen in Österreich arbeitet in Teilzeit – oftmals unfreiwillig. Zudem tragen Frauen die Hauptlast der unbezahlten Arbeit wie Pflege von Angehörigen, Hausarbeit und Betreuung der Kinder. Teilzeit ist kein Privileg, sondern für viele Menschen aus unterschiedlichen Gründen – weil etwa das Kinderbetreuungsangebot fehlt oder weil die Dienstgeber keine Vollzeitkräfte will – die einzige Möglichkeit ein Einkommen zu erzielen.“

Wer für mehr Vollzeitarbeitskräfte werbe, der müsse zuallererst die Bedingungen dafür schaffen. Manuela Auer: „Wir brauchen endlich eine flächendeckende, qualitativ hochwertige Kinder- und Schülerbetreuung und weniger Schließtage. Das ist die Grundlage, ohne die jede weitere Forderung unseriös und unrealistisch bleibt. Es führt kein Weg an einem Rechtsanspruch auf einen Kinderbildungsplatz ab dem ersten Geburtstag vorbei.“ Auch brauche es eine Lösung für ältere Arbeitnehmer:innen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen, wenn die geblockte Altersteilzeit tatsächlich abgeschafft werde.

Eine wichtige Sofortmaßnahme wäre es, den Überstundenzuschlag auch für Teilzeitkräfte anzuheben. Derzeit gibt es für Mehrarbeit von Teilzeitbeschäftigten nur einen Mehrarbeitszuschlag von 25 Prozent. Manuela Auer: „Auch Teilzeitarbeitskräfte sollen die vollen 50 Prozent Überstundenzuschlag erhalten.“