Long Covid ernst nehmen!

Manuela Auer: „Fehlende Daten erschweren Behandlung!“

Eine der heimtückischen Auswirkungen von Corona sind die gesundheitlichen Auswirkungen nach einer überstandener Infektion, das so genannte Long Covid. Die Vizepräsidentin der Vorarlberger Arbeiterkammer, Manuela Auer fordert endlich entsprechende und aussagekräftige Daten, um eine bessere Behandlung der Betroffenen zu ermöglichen.

Ein Jahr danach immer noch arbeitsunfähig!
Auer macht auf ein erschreckendes Bild aufmerksam: „Wir wissen, dass von Patient:innen, die auf die Intensivstation kamen, ein Drittel davon zwölf Monate danach immer noch arbeitsunfähig ist. Ein weiteres Drittel hat noch nicht ihr ursprüngliches Berufs- und damit das Gehaltsniveau erreicht. Zusätzlich waren rund fünf Prozent der Infizierten trotz Rehabilitation und längeren Krankenständen auch nach der ersten Rehab nicht wieder in den Arbeitsmarkt integrierbar. Rund ein Drittel kann zumindest teilweise Tätigkeiten in der Arbeit oder im Privaten allein nicht bewältigen.“

46.000 Krankenstände!
Allein in den letzten 12 Monaten wurden bei der ÖGK 46.000 Krankenstände aufgrund von Long Covid registriert. Darin sind jedoch noch keine Daten von Kindern, Jugendlichen, Arbeitssuchenden, Pensionist:innen und anderweitig Versicherten enthalten, so die Gewerkschafterin. Und weiter: „Die medizinischen und sozialen Langzeitfolgen einer Covid19-Infektion sind derzeit noch gar nicht wirklich abschätzbar. Klar ist jedoch, dass jetzt rasch gehandelt werden muss.“

Niemand kennt die genauen Zahlen!
Bedauerlicherweise würde jedoch niemand in Österreich sagen können, wie viele Fälle es tatsächlich gibt. Denn es gebe keine einheitliche Definition von Long Covid. Eine gute medizinische und therapeutische Versorgung erfordere jedoch verlässliche Anlaufstellen, fundierte diagnostische Abklärungen und Behandlung, sowie Koordinierungsstellen zur optimalen Nachsorge, Betreuung und Rehabilitation.

Bessere Datenlage, Long Covid Register
Es sei daher höchst an der Zeit, endlich entsprechende Maßnahmen zu veranlassen, die zu einer raschen Verbesserung der momentanen Situation beitragen, fordert die AK-Vizepräsidentin. Manuela Auer: „Wir brauchen schnell eine deutlich bessere Datenlage zu Long Covid, ein Long Covid Register, in das die Daten zentral erfasst und zur Verfügung gestellt werden. Wichtig sind zudem integrierte Versorgungsmodelle mit multiprofessionellen Teams. Denn für die Betroffenen ist das Aufsuchen von mehreren Fachärzt:innen eine immense Belastung. Notwendig ist überdies ein Rechtsanspruch auf Wiedereingliederungszeit und – unabhängig vom Typ des Unternehmens – die unbürokratische und rückwirkende Anerkennung von Covid19 als Berufskrankheit!“