Seit der Vorarlberger Post-Betriebsrat Franz Mähr die Unregelmäßigkeiten und skandalösen Versäumnisse des Postmanagements öffentlich gemacht hat, wird er in regelmäßigen Abständen mit Klagen eingedeckt. Bislang sind alle gerichtlichen Entscheidungen zugunsten des Arbeitnehmervertreters entschieden worden. AK-Vizepräsidentin, LAbg. Manuela Auer: „Es ist ungeheuerlich, was die Topverdiener im Management in Wien mit ihren engagierten ArbeitnehmerInnen aufführen. Die neuerliche Attacke auf Franz Mähr zeigt, dass in diesem einstmaligen Vorzeigeunternehmen offenbar Leute am Werk sind, denen es völlig egal ist, wie es den Beschäftigten vor Ort geht. Es ist ein seltenes Beispiel an Realitätsverlust.“
Störfaktor: Engagierter Betriebsrat
Seit nunmehr fast zwei Jahren wird der engagierte Betriebsrat vom Postmanagement mit juristischen Winkelzügen verfolgt. Die Absicht ist klar. Manuela Auer: „Die überforderten und überbezahlten Manager wollen Franz Mähr auf die Straße setzen. Er ist ein Störfaktor in ihrem Bestreben, noch mehr Gewinne auf Kosten der Beschäftigten zu machen.“
Schlechte Bezahlung, wenig Wertschätzung
Dabei ist es dem Betriebsrat zu verdanken, dass in dieser leidigen Angelegenheit überhaupt etwas passiert ist. Seine zahlreichen Vorstöße in Wien, erarbeitete Lösungsvorschläge und letztlich auch die Information der Öffentlichkeit über die wahren Gründe der Zustellprobleme haben ein kurzfristiges Umdenken in Wien bewirkt. Dennoch bleiben die Probleme nach wie vor. Zu geringe Bezahlung, schlechtes Arbeitsklima, wenig bis keine Wertschätzung der MitarbeiterInnen.
105 Millionen Nettogewinn
Die Post schrieb per Ende September 2018 einen Nettogewinn von 105 Millionen Euro! Manuela Auer: „Das ist ein Ergebnis, das trotz der großen internen Probleme ausschließlich den tausenden MitarbeiterInnen zu verdanken ist. Die haben freilich nichts davon. Die Profiteure sind die Aktienbesitzer und das Management, die sich an diesem Ergebnis reichlich bedienen.“
Franz Mähr endlich in Ruhe arbeiten lassen
In dieses Bild passt, dass Betriebsräte unter diesem Postmanagement lediglich Störfaktoren sind, die es gilt mundtod zu machen. Genau das werde mit einem neuerlichen Gerichtsverfahren gegen Franz Mähr wieder versucht. Franz Mähr und seine FSG-Liste erreichte bei den vergangenen Betriebsratswahlen im Herbst 2018 sagenhafte 70 Prozent. AK-Vizepräsidentin Auer richtet an das Postmanagement daher eine klare Forderung: „Das Wahlergebnis ist wohl eindeutig. Es wäre höchst angebracht, Franz Mähr endlich in Ruhe arbeiten zu lassen. Angesichts des schmutzigen Datenskandals der Post - die ihre KundInnen offenbar politisch ausspioniere - wäre es höchst angebracht, dass die Damen und Herren hinter ihren Schreibtischen endlich ihre Hausaufgaben machen und sich um die wichtigen Dinge in diesem Unternehmen kümmern.