Vielen Eltern und AlleinerzieherInnen machen derzeit nicht nur die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise Sorge, sondern auch die Betreuung ihrer Kinder während der Sommerferien. Darauf macht Elke Zimmermann, die Landesvorsitzende der Frauen in der Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG), aufmerksam. Elke Zimmermann: „Seit Wochen schon müssen Eltern Hausaufgaben, Lerneinheiten und ihren Beruf, oft im HomeOffice unter einen Hut bringen. Das sind ungemein große Herausforderungen. Noch mehr, wenn es sich um AlleinerzieherInnen handelt.“
Große Probleme bei Betreuung!
Zimmermann befürchtet jedoch, dass in den 9wöchigen Sommerferien die Frage der Kinderbetreuung zu einem schier unlösbaren Problem für einen Großteil der Familien werde. Die Gewerkschafterin: „Ist die Organisation der Sommerferien für berufstätige Eltern bereits unter normalen Umständen schon schwierig, macht es Corona noch schwieriger!“ Und: Viele Eltern hätten die Sonderbetreuungszeit während der Corona-Wochen ausgeschöpft und auch ihren Urlaub genommen. Elke Zimmermann: „Wie sollen Familien da durch den Sommer kommen?“ Die Lösung könne daher nur heißen: in den langen Ferien ein beitragsfreies Freizeitangebot plus Lernunterstützung für Kinder in ganz Vorarlberg anzubieten, so die Arbeitnehmervertreterin. Und weiter: „Wem die Familien wichtig sind, der darf sie jetzt nicht im Stich lassen.“
Frauen deutlich stärker belastet
Wie notwendig konkrete Entlastungsschritte sind, zeigt eine Untersuchung von SORA im Auftrag des Momentum Instituts. Demnach gibt jeder zweite Haushalt mit zumindest einem Kind unter 15 Jahren an, stark belastet zu sein. Österreichweit ist jeder zehnte Haushalt derzeit von Arbeitslosigkeit betroffen. Mütter bleiben in 42% der Haushalte hauptverantwortlich für die Betreuung der Kinder. Fast die Hälfte der Familien gibt an, sich keine externe Betreuung im Sommer leisten zu können. Unter den AlleinerzieherInnen steigt dieser Wert sogar auf 71%! Laut Umfrage hat bereits die Hälfte der Eltern Urlaubstage für die Betreuung verbraucht. Jedes vierte Elternteil weiß nicht, wie die Betreuung im Sommer gemeistert werden soll.
Familien nicht im Stich lassen!
All dies mache mehr als deutlich, dass ein Großteil der Familien konkrete Hilfe brauche. Elke Zimmermann: „Die Krise hat viele Selbstverständlichkeiten zunichte gemacht. Die Last der Auswirkungen der Corona-Krise darf uns jedoch nicht daran hindern gerade den Familien rasche und wirksame Unterstützung bei ihrer wertvollen Aufgabe zukommen zu lassen.“