Personalausfall durch Impfpflicht im Gesundheitsbereich!

Patricia Zangerl: „Wir brauchen alle, um den Betrieb aufrechtzuerhalten!“

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein will entgegen massiver Bedenken von Expert:innen und der Gewerkschaft eine Impfpflicht für das Gesundheitspersonal durchdrücken. Die FSG-GÖD Landesvorsitzende und Zentralbetriebsrätin der LKH Vorarlberg, Patricia Zangerl, warnt vor einem „dramatischen Personalengpass“, wenn Ungeimpfte nicht mehr zur Arbeit kommen könnten. „Sollten durch eine Impfpflicht mehrere hundert Beschäftigten ausfallen, ist ein gesicherter Betrieb in den Landeskrankenhäusern nicht mehr zu gewährleisten“, befürchtet Zangerl. Außerdem drohe eine gefährliche Spaltung des Personals.

Bis zu 700 Pflegekräfte könnten ausfallen
Als „dramatisch“ bezeichnet Zangerl die Personalsituation in den Spitälern. „Die Kolleg:innen arbeiten bereits jetzt am Anschlag. Eine Impfpflicht und der damit verbundene Ausfall mehrerer hundert Kolleg:innen dürfte zum Kollaps führen.“ Zangerl geht davon aus, dass bis zu 700 Beschäftigte in den Landeskrankenhäusern nicht geimpft sind. „Mit Zwang ist ein Umdenken wohl nicht zu erreichen. Es ist mit ziemlicher Sicherheit davon auszugehen, dass diese Gruppe dann versucht Überstunden und Urlaub abzubauen, oder im schlimmsten Fall kündigt. Das können wir uns personell nicht leisten. Die verbleibenden Kolleg:innen werden die Löcher stopfen müssen, obwohl sie bereits am Anschlag arbeiten. Der Betrieb droht zu kollabieren.“

Schwerwiegende Folgen für Betrieb
„Die viel zu dünne Personaldecke lässt es nicht zu, dass Personal ausfällt. Dann werden womöglich manche Stationen nicht mehr führbar sein, Betten müssen gesperrt, oder Personal aus anderen Bereichen abgezogen werden.“ Die Verzweiflung beim Spitalspersonal sei deutlich zu spüren. „Deshalb haben wir ein Schreiben an Landeshauptmann Markus Wallner gerichtet und ihn gebeten, sich bei der Bundesregierung gegen eine Impfpflicht für das Gesundheitspersonal auszusprechen.“ Zangerl warnt vor einer drohenden Versorgungskrise. „Wenn wir zu wenig Personal haben, dann ist auch die Versorgung der Patient:innen in Gefahr.“ Impfen sei laut Expert:innen immer noch der beste Schutz, es müsse aber auch die Möglichkeit des Testens weitergeben. „Unsere ungeimpften Kolleg:innen haben sich stets mit großem Verantwortungsbewusstsein an die Testpflicht gehalten.“

Spaltung verhindern
Wir sprechen uns ganz klar für die Impfung aus, denn nur damit kann eine dauerhafte Entlastung des Gesundheitswesens erreicht werden. Eine Impfpflicht sei aber der falsche Weg, denn so gefährde man auch den Zusammenhalt, warnt Zangerl. „Wenn geimpfte Kolleg:innen nun noch mehr zu tun bekommen, könnten dafür schnell Sündenböcke gesucht werden – was wiederum auf die ungeimpften Kolleg:innen zurückfallen könnte. Das muss mit allen Mitteln verhindert werden“, betont Zangerl.