Frauen haben schon vor der Pandemie einen unverhältnismäßig hohen Anteil an unbezahlter gesellschaftlicher Arbeit getragen und werden auch im Beruf immer noch deutlich schlechter entlohnt als Männer in derselben Tätigkeit. Dabei wurde gerade in den letzten zwei Pandemiejahren mehr als deutlich, dass ohne Frauen das System Österreich zusammengebrochen wäre. Daher ist es hoch an der Zeit, dass sich die Politik jetzt um die ausstehenden Lösungen kümmert. Das sagt die wiedergewählte Landesfrauenvorsitzende der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafterinnen (FSG), Elke Zimmermann, auf der Landesfrauenkonferenz. Und weiter: „Wir brauchen wieder Leute an der Spitze unseres Staates, die wissen, was die Doppelbelastung für betroffene Frauen bedeutet, die die Erfahrung unfairer Bezahlung gemacht haben, kurzum, die das wirkliche Leben nicht nur aus Statistiken oder Umfragen kennen.
Frauen werden allein gelassen!
Elke Zimmerman bekleidet die Funktion seit 2017. Der diplomierten Kinderkrankenschwester sind die groben Versäumnisse in Fragen der Frauengleichstellung seit ihrem Amtsantritt ein Dorn im Auge. „Wir Frauen werden immer noch und immer wieder allein gelassen. Das gilt vor allem für die Türkis-schwarz-grüne Bundesregierung aber auch für die Landesregierung. Sonst könnte es zum Beispiel nicht sein, dass gerade in Vorarlberg die Einkommensschere zwischen Männer und Frauen am weitesten auseinanderklafft und wir immer noch keinen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung haben“, kritisiert die Gewerkschafterin.
17,5 Prozent armutsgefährdet!
Die Landesregierung ist bemüht ein „Wohlstandsbild“ von Vorarlberg zu zeichnen. Man müsse jedoch gar nicht so genau hinschauen, um zu sehen, dass dieses Bild trügt. Zimmermann: „Wir wissen, dass unser Bundesland einen unglaublichen Anteil von 17,5 Prozent armutsgefährdeten BürgerInnen ausweist. Bedauerlicherweise ist von einem Bemühen um Abhilfe nicht viel zu bemerken.“
Umfassender Forderungskatalog
In einem Leitantrag werden der Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz ab dem 1. Geburtstag des Kindes, 1.700 Euro Mindestlohn, eine Neubewertung von Arbeit und Arbeitszeitverkürzung bei vollem Personal- und Lohnausgleich, sowie Arbeitszeitmodelle, die eine Vereinbarung von Familien und Beruf ermöglichen, gefordert.
Zimmermann mit engagiertem Team
Die einstimmig wiedergewählte FSG-Landesfrauenvorsitzende wird in der neuen Funktionsperiode von einem engagierten Team unterstützt. Es sind dies Alexandra Loser, Nadja Djuric, Angelika Berchtold, Özge Yilmaz, Andrea Walch-Riedmann, Manuela Allgäuer, Karin Heinzle, Sonja Eberle und Alexandra Hirschmugl.