"Kollektivverträge sind nicht nur gesellschaftlich relevant, sie sind auch der Schlüssel zur Wirtschaftsbelebung", betonen die sozialdemokratische Vizepräsidentin der Arbeiterkammer, Manuela Auer sowie die beiden FSG-Vorsitzenden Wolfgang Fritz, PRO-GE und Arthur Tagwerker, GPA. "Wir brauchen Reallohnsteigerungen, und zwar jetzt!" Dabei kritisieren die Gewerkschafter:innen scharf das Verhalten der Arbeitgeber in der Metallindustrie und des Handels. Ihr Vorgehen mit weit unter der rollenden Inflation liegenden Angeboten und Kürzungen von Zuschlägen, zeige die Missachtung der Bedeutung von partnerschaftlichen Verhandlungen.
Im Kontrast dazu stehen die beeindruckenden Lohnabschlüsse anderer Branchen, die über der rollierenden Inflationsrate liegen: Vom Öffentlichen Dienst, über Privatforste, Bäckereien, Brauereien, Molkereien, Fleischindustrie, Papierindustrie, Chemische Industrie, Glasindustrie und Bekleidungsindustrie betragen die Gehaltserhöhung zwischen 9 und mehr als 10 Prozent. Manuela Auer: “Diese Ergebnisse sprechen für sich und zeigen, was möglich ist, wenn die Wirtschaft und die Rechte der Arbeitnehmer:innen gleichermaßen berücksichtigt werden.”
Die Kritik an der aktuellen Situation trifft jedoch auch den Finanzminister. Auer: "Zum respektlosen Verhalten der Metallindustrie, gesellt sich auch der Finanzminister. Noch im Juni dieses Jahres warnte er in Richtung der Beschäftigten vor einer Lohn-Preisspirale und mahnte gesamtstaatliche Verantwortung bei den Lohnabschlüssen ein. In seiner eigenen Zuständigkeit agiert er nun zwar als einsichtiger Arbeitgeber mit einem Plus von 9,15 Prozent für den Öffentlichen Dienst, billigt diese Fairness jedoch den Beschäftigten in der Metallindustrie nicht zu.“
„Hinter den in Gutsherrenart vorgetragenen Angeboten der Metallindustrie verberge sich in Wirklichkeit die Intention, Löhne nicht kollektiv, sondern dezentral zu verhandeln. Das werden wir niemals akzeptieren! Wir stehen daher mit aller Kraft hinter den Forderungen der Kolleg:innen in der Metallindustrie und im Handel“, so die sozialdemokratischen Gewerkschafter:innen.