Wohnen ist kein Luxus!

Auer: Politik muss sofort eingreifen!

Gegenwärtig explodieren Kosten für den Lebensunterhalt in einem noch nie gekannten Ausmaß. Hundertausende Familien geraten in Gefahr, in eine Armutsspirale zu geraten, aus der man nur schwer wieder herauskommt. Vor allem dann, wenn wie in Österreich Bundes- und Landesregierung die Entwicklung lediglich "beobachten" und nicht gewillt sind, Sofortmaßnahmen zu veranlassen. Manuela Auer, AK-Vizepräsidentin richtet nun einen dringenden Appell an Landeshauptmann Wallner und die Vorarlberger Minister "keine Sekunde länger zuzuwarten, sondern spürbare Sofortmaßnahmen zur Entlastung der Arbeitnehmer:innen und Familien zu veranlassen."

Durchschnittlich 550 Euro mehr fürs Wohnen
Nach den unfassbaren Preissteigerungen für Treibstoff, Strom und Gas werden nun auch die Kosten für Wohnen in einem unverhältnismäßigen Ausmaß erhöht. Darüber hinaus kündigen auch Lebensmittelproduzenten empfindliche Mehrkosten für viele Produkte des täglichen Lebens an. Manuela Auer: "Wir werden erleben, dass auch Mittelstandsfamilien bei der Finanzierung ihres Lebensunterhalts bald an den Rand ihrer finanziellen Möglichkeiten kommen. Wie lange will die türkis-schwarz-grüne Regierung eigentlich noch zuwarten, umspürbare Sofortmaßnahmen zu veranlassen?" Nicht genug werden nun auch die Richtwertmieten um fast 6 Prozent angehoben, wovon hunderttausende Mieter:innen in ganz Österreich betroffen sind. Dies trotz der Tatsache, dass die Wohnkosten und insbesondere die Mietpreise in den vergangenen zehn Jahren teils stärker als die Verbraucherpreise angestiegen sind. Eine 80 Quadratmeter-Wohnung wird dann in Vorarlberg durchschnittlich um 550 Euro teurer.

Erhöhung geht in die Taschen der Vermieter
Die Erhöhung der Mieten habe im Übrigen gar nichts mit den Auswirkungen des Krieges auf die Preisentwicklung von Produkten zu tun, sondern erhöhe nur die Rendite der Vermieter, die zum Großteil an die reicheren Haushalte fließe, so die Gewerkschafterin. Und weiter: "Wohnen und Energie machen fast ein Viertel der Ausgaben im untersten Einkommensfünftel aus. Das reichste Fünftel muss hingegen nur knapp über 15 Prozent für diese zwei Bereiche verwenden. Jeder Mensch muss wohnen, die Politik hat hier daher lenkend einzugreifen." Das Momentum Institut schlägt in dieselbe Kerbe und warnt davor, dass eine Mietpreis-Spirale droht. Die AK-Vizepräsidentin fordert daher das Aussetzen der Richtwertmieten-Erhöhung. Auer: "Das könnte der Nationalrat sofort rückwirkend beschließen. Zudem die Abschaffung befristeter Mietverhältnisse und den Vorrang für gemeinnützige Bauträger bei der Widmung von Bauland."