„Wir haben in der Pflege und Betreuung von demenzerkrankten Menschen in den Krankenhäusern akuten Nachholbedarf und ein echtes Problem,“ kritisiert AK-Vizepräsidenten die fahrlässige Untätigkeit der Landesregierung. Schon lange mache die SPÖ darauf aufmerksam, dass in Vorarlberg gerade im Pflegebereich akuter Personalmangel herrsche. „Bereits vor 5 Jahren forderte der Landtag auf Initiative der SPÖ die Landesregierung zum Handeln auf. Bis heute ist nichts Greifbares passiert.“ Als kläglichen Versuch, davon abzulenken und die Bevölkerung zu täuschen, sieht Auer die Reaktion auf ihre Kritik von ÖVP-Gesundheitssprecherin Martina Rüscher.
Zuwenig Personal, zu wenig Geld
Das Leistungsspektrum in der Pflege – insbesondere von Demenzkranken – werde in allen Bereichen ausgeweitet. Mit den damit verbundenen
notwendigen zusätzlichen Aufgaben steige naturgemäß der Druck auf das Personal. Dies bedeute eine große Belastung für die Pflegerinnen und Pfleger. Die AK-Vizepräsidentin weiter: „Volle fünf Jahre nach dem einstimmigen Beschluss des Landtages wird jetzt ein Leitfaden zur Versorgung demenzkranker Menschen in Krankenhäuser vorgestellt. Das zeigt sehr präzise, dass die Landesregierung das eigentliche Problem – jenes des Personalmangels und der Bereitstellung der finanziellen Mittel – gar nicht angehen will.“
Rüscher mit dreister Behauptung
Die ÖVP-Gesundheitssprecherin Rüscher glaube offenbar, dass mit einem Druckwerk die Probleme gelöst sind, kritisiert Auer. Zudem offenbare Rüschers Hinweis auf ein Projekt in Bludenz darüber hinaus ihre eigene Untätigkeit. Dieses Projekt wurde privat von engagierten Pflegerinnen initiiert. Ein weiteres Eigentor sei, dass bei dem Symposium zum Thema Demenz im Akutkrankenhaus, bei dem u.a. das Pilotprojekt aus Bludenz vorgestellt wurde,
die gesamte ÖVP-Riege mit Abwesenheit glänzte. „Selbst der zuständige Landesrat Bernhard ist lediglich zu einer kurzen Begrüßung aufgetaucht und danach sofort wieder verschwunden.
Martina Rüscher hätte besser geschwiegen“, empfiehlt Auer mehr Konzentration auf die Problematik anstatt auf Polemik. Für die betroffenen Menschen und deren Familien ist und bleibt die notwendige stationäre Aufnahme ein Dauerstress. Es fehlt an wirklich umsetzbaren Konzepten, welche die Abläufe genau definieren. Alles scheitert aber
daran, wenn Stationen vor allem in der Nacht spärlich besetzt sind und für die verwirrten und oft unruhigen Patienten zu wenig Personal zur Verfügung steht.
Endlich sichtbare Schritte setzen
Obwohl um Jahre zu spät, muss das Land jetzt einen sichtbaren Schritt setzen, fordert die AK-Vizepräsidentin. Allerdings fehlen für die Ausweitung dieses Projektes finanzielle und personelle Ressourcen. Für demenzkranke
Menschen muss mehr Personal zur Verfügung gestellt werden. Ansonsten verspielt die Gesundheitspolitik im Land Vorarlberg seine Glaubwürdigkeit“, so Manuela Auer abschließend.