Einkommensschere schließen!

Elke Zimmermann: Mindestlohn von 1.700 Euro endlich umsetzen!

Der sogenannte Equal Pay Day markiert den Tag im Jahr, an dem Männer bereits jenes Einkommen erreicht haben, wofür Frauen noch bis zum Jahresende arbeiten müssen. Statistisch gesehen endet die gleiche Bezahlung von Männern und Frauen heuer am 22. Oktober. Besonders auffallend: Auch in diesem Jahr weist Vorarlberg wieder die höchsten Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern auf. Darauf weist einmal mehr die Landesfrauenvorsitzende der Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen, Elke Zimmermann hin.

Vorarlberg mit 27 Prozent Schlusslicht!
In Österreich verdienen Frauen immer noch 19 Prozent weniger als Männer. In Vorarlberg ist der Unterschied mit 27 Prozent (!) noch höher. Dies gilt auch dann, wenn Teilzeit, unterschiedliche Berufswahl, Erfahrung, Ausbildung usw. herausgerechnet werde. Elke Zimmermann: „Frauen bezahlen offensichtlich dafür, dass sie Frau sind; und zwar in allen Lebensbereichen, denn die unterschiedliche Bezahlung hat weitreichende Konsequenzen.“ Wer weniger verdient, bekommt im Falle von Arbeitslosigkeit auch weniger Unterstützung. Unterschiede im Einkommen führen auch in der Berechnung der Pension gleich doppelt zu Ungerechtigkeiten. Zimmermann: „Wer die Betreuung der Kinder übernimmt, arbeitet meist Teilzeit; sammelt also weniger Beitragsjahre und verdient weniger. Wer weniger verdient, kriegt später auch weniger heraus.“ Der Unterschied zwischen Frauen- und Männerpensionen liegt daher auch bei 42 Prozent.

Leistungsträgerinnen werden abgespeist!
Die Corona-Krise hat andererseits klar aufgezeigt, dass gerade Frauen überdurchschnittlich häufig in systemrelevanten Branchen arbeiten. Zwei Drittel der LeistungsträgerInnen in solchen Berufen sind weiblich. Elke Zimmermann: „Besonders stark betroffen sind Reinigungskräfte und Beschäftigte im Einzelhandel. KollegInnen in diesen Berufen verdienen im Schnitt weniger als 1.300 Euro netto im Monat.

Mindestlohn auf 1.700 Euro anheben!
Die Corona-Pandemie hat auf eindrucksvolle Weise bewiesen, dass die Arbeit in systemrelevanten Berufen - und damit die Arbeit vieler Frauen - von entscheidender Bedeutung in einer Krise ist. Elke Zimmermann: „Einmal mehr ist klar, der Bruttomindestlohn von 1.700 Euro muss in die Kollektivverträge! LeistungsträgerInnen verdienen diese Anerkennung!“ Zudem fordern die Gewerkschafterinnen die Anhebung des Mehrarbeitszuschlages auf Überstundenniveau, eine Einkommenstransparenz in den Betrieben, die leichtere Erreichbarkeit der 6. Urlaubswoche und ausreichenden Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz.