Die Bewältigung der Corona-Krise und ihrer Folgen werden unser Land viel Geld kosten. Die Finanzierung dieser Kosten muss jedoch unter dem Licht der Steuergerechtigkeit entschieden werden. Deshalb, so die Vizepräsidentin der Vorarlberger Arbeiterkammer, Manuela Auer, brauche es einen fairen Beitrag der Milliardäre und Millionäre in Österreich. „Wir brauchen eine Besteuerung von Vermögen. Das ist gerecht und längst überfällig“, so die Arbeitnehmervertreterin.
Wir brauchen eine neue Debatte über Gerechtigkeit!
Sehr bald wird sich darüber hinaus die Frage nach der Finanzierung der Pandemieausgaben des Staates stellen. Manuela Auer: „Es ist ein Gebot der Stunde sich schnellstmöglich, Gedanken über die gerechte Verteilung dieser immensen Kosten zu machen. Wir müssen eine neue Gerechtigkeitsdebatte führen. Denn es darf nicht sein, dass die wirklichen LeistungsträgerInnen – die Beschäftigten in den Gesundheits- und Pflegeberufen, die Angestellten der Supermärkte, der Post und privaten ZustellerInnen, die LKW-FahrerInnen und sogenannten freien DienstnehmerInnen, die Zeche zahlen. Sie sind es, die unser Land – trotz Pandemie seit einem Jahr ununterbrochen am Laufen halten.“ Klar ist für Auer daher, dass die Vermögenden ihren gerechten Beitrag leisten müssen. Ihre Forderung: „Wir brauchen eine Millionärssteuer auf Vermögen und Erbschaften und darüber hinaus eine Besteuerung von Finanztransaktionen und Online-Konzernen, die jetzt von der Krise stark profitieren.“
70 Prozent wollen Millionärssteuer!
Eine von der Gewerkschaft der Privatangestellten GPA in Auftrag gegebene IFES-Befragung ergibt eindeutige Ergebnisse. Zwei Drittel der österreichischen Bevölkerung treten für Vermögens- und Erbschaftsteuern ein! Für 80 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher ist auch klar: Vermögen entsteht nicht durch harte Arbeit, sondern durch Erbschaften. AK-Vizepräsidentin Auer: „Der Großteil der Bevölkerung weiß, dass das Steuersystem ungerecht ist.“ Das bestätigen auch offizielle Zahlen. So stammen rund 80 Prozent, also 8 von 10 Steuereuros, von ArbeitnehmerInnen und KonsumentInnen. Die Steuern aus Unternehmensgewinnen und Kapitalerträgen betragen nur 13,7 Prozent. Steuern aus Besitz und Privatvermögen machen gar nur 1,3 Prozent aus. Die AK-Vizepräsidentin: „Damit befindet sich Österreich weit unter dem OECD-Schnitt von 5,6 Prozent bzw. an viertletzter Stelle. Der OECD-Schnitt ist mehr als 4 mal so hoch! Würde Österreich seine Vermögenssteuern auf OECD-Niveau heben, dann hätte der österreichische Staatshaushalt um rund 5 Mrd. Euro mehr Einnahmen pro Jahr!
„Die soziale Kluft in Österreich wird immer größer. Dass Millionäre einen fairen Beitrag leisten, um die Folgen dieser Krise zu bewältigen, ist für mich unerlässlich. Es ist ein wichtiger Beitrag dafür, dass nicht die Falschen für die Krise aufkommen müssen“, so die AK-Vizepräsidentin abschließend.