Während die Landesregierung die Situation in der Pflege schönzureden versucht, verschärfen sich die Probleme weiter. Darauf macht die Vizepräsidentin der Vorarlberger Arbeiterkammer, Manuela Auer, aufmerksam. „Wovor die Personalvertretung und die Gewerkschaft schon lange gewarnt haben, könnte demnächst eintreten. Das Gesundheitssystem in Vorarlberg steht kurz vor dem Kollaps“, so Auer.
„Die Pflege ist ein Intensivpatient, dem die Verlegung auf die Normalstation versprochen wurde. Aber der Patient bekommt nicht die Behandlung, die er braucht“, bringt es die AK-Vizepräsidentin auf den Punkt. Wie sehr das System überlastet ist, zeige sich exemplarisch an der neuerlichen „Sommerpause“ auf der Geburtenstation am Landeskrankenhaus Bludenz. Bereits im vergangenen Jahr habe man die Station wochenlang zugesperrt. Der Öffentlichkeit wurde damals versichert, dass dies eine einmalige Maßnahme bleibe. Manuela Auer: „Nun müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass die neuerliche, wochenlange Schließung offensichtlich zur Gewohnheit wird. Ein Gesundheitssystem mit einer „Sommerpause“ ist untragbar. Es ist eine Zumutung und ängstigt und verunsichert schwangere Frauen!“
Verunsichert werden jedoch nicht nur die betroffenen Frauen. Ebenso problematisch ist die Situation für die Beschäftigten. Manuela Auer: „Es fehlt nach wie vor an Planungssicherheit. Viel zu oft müssen die Mitarbeitenden aufgrund des Personalmangels kurzfristig einspringen und Dienste übernehmen. Es gibt keinerlei Maßnahmen, die zu wirksamen Entlastungen führen könnten. Auf Dauer können die enormen Lücken im System so nicht kompensiert werden!“
In dieser Situation ist es höchst an der Zeit, dass die Landesregierung, im Rahmen eines Gesundheits- und Pflegegipfels, mit allen Systempartner:innen Lösungsmöglichkeiten erarbeitet. Manuela Auer: „Angesichts der Dramatik der Situation, ist die Regierung gut beraten, gemeinsame Auswege aus der Pflegemisere zu erarbeiten und sich nicht hinter leeren Versprechungen und Vertröstungen zu verstecken.“