AK-Vizepräsidentin Manuela Auer zur Forderung des Wirtschaftsbundes nach einer Umlagensenkung: „Die AK-Mitgliedsbeiträge sichern den Schutz der ArbeitnehmerInnen!“
Kaum sind die AK-Wahlen vorbei, beginnt der Angriff auf die AK. Davor hat AK-Vizepräsidentin Manuela Auer bereits im vergangenen Jahr gewarnt. Der Wirtschaftsbund forderte gerade eine Senkung der AK-Mitgliedsbeiträge. „Es geht den WirtschaftsvertreterInnen einzig und allein, um eine Schwächung der ArbeitnehmerInnen.“ Für Auer ist es selbsterklärend, dass der Wirtschaft eine starke ArbeitnehmerInnenvertretung ein Dorn im Auge ist und warnt: „Die Bundesregierung hat sich bereits mehrfach als Erfüllungsgehilfin der Wirtschaft erwiesen und soll nun nach der Gebietskrankenkasse auch die AK zerstören“, kritisiert Auer. Für die ArbeitnehmerInnen hätte dies fatale Folgen.
„Wer die AK schwächen will, will Arbeitnehmerrechte abbauen. Das muss jedem klar sein. Die Bundesregierung und die Wirtschaft verfolgen nur dieses eine Ziel“, betont Auer. „Ohne Vertretung durch die AK, können viele ArbeitnehmerInnen ihre Rechte kaum mehr einfordern und sind den übermächtigen Wirtschaftsinteressen schutzlos ausgeliefert“, warnt die AK-Vizepräsidentin. „Die Arbeiterkammern setzen sich dafür ein, dass die Beschäftigten im Streitfall zu ihrem Recht kommen.“ Es gibt viele Gründe, sich an die AK zu wenden: von nicht ausbezahlten Urlaubs- und Weihnachtsgeldern über unrechtmäßigen Entlassungen bis zu Schikanen am Arbeitsplatz. „Die Wirtschaft will die Unterstützung der Beschäftigten durch die ArbeitnehmerInnenvertretung natürlich zurückdrängen. ÖVP, FPÖ und NEOS dienen dabei mit ihrer wirtschaftsliberalen Politik als Erfüllungsgehilfen“, betont Auer.
Das Argument der Entlastung der ArbeitnehmerInnen sei „Augenauswischerei“. Die 0,5 Prozent Kammerumlage zu streichen, bringe den ArbeitnehmerInnen so gut wie nichts. Die durchschnittliche AK Umlage beträgt bei einem mittleren Einkommen rund 7 Euro netto im Monat. „Das ist deutlich weniger, als eine Anwaltsstunde oder eine Rechtsschutzversicherung kosten“, weiß Auer. Eltern in Karenz, Arbeitsuchende, Beschäftigte unter der Geringfügigkeitsgrenze und Lehrlinge müssen jetzt bereits keine Umlage zahlen, haben aber dennoch Anspruch auf das volle Leistungsangebot der AK. „Für jeden Euro Mitgliedsbeitrag holen die Arbeiterkammern für ihre Mitglieder mehr als einen Euro an barem Geld heraus“, erklärt Auer.
„Anstatt weiter Geschenke an die Wirtschaft zu verteilen, soll sich die Bundesregierung endlich um eine echte Entlastung der hart arbeitenden Menschen in diesem Land kümmern“, fordert die AK-Vizepräsidentin. So müsse etwa die „kalte Progression“ sofort abgeschafft werden. „Davon hätten die Menschen eindeutig mehr. Der Bundesregierung kommt die heimliche Steuereinnahme aber natürlich gerade recht, um die Wünsche der Wirtschaft erfüllen zu können“, kritisiert Auer und fordert: „Dieses falsche Spiel mit der Bevölkerung muss ein Ende haben!“