Einer der von den massiven Verschlechterungen am stärksten betroffenen Bereiche der Arbeitswelt ist das Baugewerbe. Die Gewerkschaft Bau-Holz vertritt in Vorarlberg rund 11.000 Beschäftigte im Bau- und Bauhilfsgewerbe. Entsprechend groß ist die Kritik an den Maßnahmen der schwarz-blauen Bundesregierung. Das zeigte sich auch anlässlich der Fraktionskonferenz der Fachgewerkschaft. Arbeiterkammerrat Gerd Oprießnig ist der Vorsitzende der Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen in der Gewerkschaft Bau-Holz. Er meint: „Unter Bundeskanzler Kurz und FPÖ-Obmann Strache gab es keine einzige Verbesserung für die ArbeitnehmerInnen. Im Gegenteil. Mit der Einführung der 60-Stunden-Woche wird unser vorbildliches Gesundheitssystem mutwillig zerschlagen!“
Einladung an Kurz und Strache
Gerade im Bausektor trifft diese „Schnapsidee“ von Kurz und Strache jene Menschen, die Schwerstarbeit bei Wind und Wetter zu verrichten haben, so Oprießnig weiter. Landesgeschäftsführer Gerhard Flatz, ebenfalls Kammerrat, schlägt in dieselbe Kerbe: „Ich lade die Herren Kurz und Strache zu einer Baustellentour in Vorarlberg ein. Idealerweise dann, wenn es mehr als 30 Grad im Schatten hat. Dort können sie den Kollegen die Vorteile der 60-Stunden-Woche an Ort und Stelle erklären!“
ArbeitnehmerInnen schauen durch die Finger
Einig waren sich die Delegierten der Konferenz über das Programm dieser Regierung. Die ArbeitnehmerInnen kommen in den Überlegungen dieser Politiker nur vor, wenn es darum geht der Wirtschaft entsprechende Vorteile zu verschaffen. So wurde der Kampf gegen Lohn- und Sozialdumping erschwert. Der schwarz-blaue „Wahlkampfhit“, die fix versprochene Abschaffung der kalten Progression wurde auf den St. Nimmerleinstag verschoben. Auch die geplante Steuerreform wird den KollegInnen wenig bis gar nichts bringen.
Sozialpartnerschaft wichtiger denn je
Unterstützung kam auch vom Bundesvorsitzenden Abg.z.NR Josef Muchitsch. Er verwies auf die wichtige Funktion der Sozialpartnerschaft und in diesem Zusammenhang auf die Erfolge in den Kollektivvertragsverhandlungen mit der Arbeitgeberseite. So konnte etwa ein 100 Prozentzuschlag ab der 11. und 12. Tages- und ab der 51 Wochenarbeitsstunde erreicht werden. Muchitsch weiter: „Einzigartig ist, dass Lehrlinge ab dem 18. Lebensjahr bereits die volle Lehrlingsentschädigung bekommen, egal ob sie im 1. oder letzten Lehrjahr sind.“
Oprießnig wieder Fraktionschef
Gerd Oprießnig wurde mit 100 Prozent als Fraktionsvorsitzender wiedergewählt. AK-Vizepräsidentin Manuela Auer beglückwünschte ihn und das gesamte Team zur bisher geleisteten Arbeit. Manuela Auer: „Euer Engagement und euer Einsatz ist – angesichts der neuen Herausforderungen – künftig noch wichtiger. Ihr könnt, so wie bisher, mit meiner tatkräftigen Unterstützung rechnen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit euch!“