AK-Vizepräsidentin Manuela Auer warnt am Tag der Pflege: „Die KollegInnen im Pflegebereich arbeiten am Anschlag – jetzt besonders in der Corona-Krise, aber auch schon davor!“
„Es muss jetzt in der Corona-Krise jedem mittlerweile klar sein, wie unersetzbar die KollegInnen im Pflegebereich sind. Ihnen gebührt ein großes Dankeschön für ihren Einsatz und die verantwortungsvolle Aufrechterhaltung unseres Gesundheitssystems. Ein Dank allein reicht aber nicht“, so der eindringliche Appell von AK-Vizepräsidentin Manuela Auer an Landes- und Bundesregierung, den Bereich mit Sparmaßnahmen nicht an die Wand zu fahren. „Diese KollegInnen im Gegenzug für ihren Einsatz mit allen Mitteln zu unterstützen und fair zu entlohnen, ist schlichtweg eine Frage der Wertschätzung und der Gerechtigkeit“, betont Auer. Die AK-Vizepräsidentin fordert deutlich mehr Geld in den Gesundheitsbereich zu investieren.
Lange Schichten, Dienste in kompletter Schutzausrüstung, wenige Pausen und das Wissen, sich im Dienst mit einer Infektionskrankheit anstecken zu können, gehörten am Höhepunkt der Krise zum Arbeitsalltag der Pflegekräfte. „Ein einfaches ‚Danke‘ reicht dafür nicht. Der selbstlose Einsatz im Bewusstsein, dass es um Menschenleben geht, kann eigentlich nicht hoch genug honoriert werden“, betont Auer. „Ich fordere Bundes- und Landesregierung auf, eine Zusage zu geben, dass die KollegInnen, die während der Pandemie an vorderster Front gestanden sind, nicht im Mairegen stehen gelassen werden! Der Gesundheits- und Sozialbereich braucht dringender denn je eine Gesundheitsmilliarde, um auch weiterhin für den täglichen Betrieb, aber auch für unerwartete Gesundheitskrisen gerüstet zu sein.“ Auer fordert eine bessere Entlohnung und die Anhebung des Mindestlohnes auf 1.700 Euro netto.
Es gehe auch um eine Aufwertung dieser Berufe. Dabei spiele aber nicht nur der finanzielle Aspekt eine wichtige Rolle. „Seit Jahren weisen wir auf die zunehmende Personalknappheit in Spitälern und Pflegeheimen hin. Die Belastungen sind in vielen Bereichen wirklich grenzwertig. Dass dann immer mehr KollegInnen trotz voller Begeisterung für den Beruf das Handtuch werfen, braucht niemanden wundern.“ Ganz zentral ist für Auer die Forderung nach stabilen Dienstplänen, nach realistischen Personalbedarfsberechnungen und immer wieder der Wunsch, mehr Zeit für die PatientInnen zu haben. „Das ist nur mit ausreichend Personal möglich. Aufgabe der Politik ist es, die erforderlichen Rahmenbedingungen zu schaffen.“
„Die Corona-Krise hat hoffentlich allen die Augen geöffnet und aufgezeigt, dass die Gesundheitsberufe mehr Ressourcen und eine Gehaltserhöhung verdient haben“, so Auer. Deshalb unterstützt Auer auch die Forderung des ÖGB nach einem „Corona-Tausender“ steuerfrei als Belohnung für all jene, die während der Krise das Haus verlassen mussten, um zu arbeiten. „Das kann aber nur eine einmalige Geste der Wertschätzung sein. Es ist höchste Zeit, dass die Situation der Pflegenden in unserem Bundesland wirklich verbessert wird“, betont Auer abschließend.