AK-Vizepräsidentin Manuela Auer fordert Ende der Diskussion über eine Verlängerung der gesetzlichen Arbeitszeit: „Es darf keine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen geben – stattdessen muss die Arbeitszeit an die moderne Arbeitswelt angepasst werden!“
Die Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter:innen (FSG) hat passend zum „Tag der Arbeit“ einen dringlichen Antrag für die kommende AK-Vollversammlung eingebracht, in dem sie von der Bundesregierung eine Verkürzung der gesetzlichen Arbeitszeit fordert! AK-Vizepräsidentin Manuela Auer lehnt dabei die Forderung der Industriellenvereinigung nach einer 41-Stunden-Woche sogar ohne Lohn- und Gehaltsanpassung strikt ab. „Das ist ein Frontalangriff auf Errungenschaften zum Wohl der Beschäftigten, die von den Gewerkschaften hart erkämpft werden mussten. Uralt-Forderungen aus der Mottenkiste einer verstaubten Industrievertretung bedeuten ein Rückfall in die Arbeitswelt von vor fast 50 Jahren. Diese realitätsfremden Träumereien bringen weder die Wirtschaft noch die Lebensqualität der Menschen weiter!“ Auer fordert stattdessen von der Bundesregierung, eine Verkürzung der gesetzlichen Arbeitszeit umzusetzen.
„Die Forderung der Industriellenvereinigung nach einer Verlängerung der gesetzlichen Arbeitszeit sogar ohne Lohn- und Gehaltsausgleich ist an Dreistigkeit nicht zu überbieten. Dies kommt nicht nur einem Lohn- und Gehaltsraub, sondern auch einem Zeitraub gleich und muss strikt abgelehnt werden.“ Dass die ÖVP sich für die Forderung der Industriellenvereinigung ausgesprochen hat, müsse bei allen Arbeitnehmervertreter:innen und Fraktionen in der AK-Vollversammlung die Alarmglocken schrillen lassen. „Das ‚Zurückrudern‘ des ÖVP-Bundesparteichefs ist dabei wenig glaubwürdig, wenn man bedenkt, dass Türkis-Blau den 12-Stunden-Tag und die 60-Stunden-Woche eingeführt, den Karfreitag abgeschafft und das Krankenkassen-System zerschlagen hat. Es braucht deshalb einen Schulterschluss aller in der AK-Vorarlberg vertretenen Fraktionen, diesen Frontalangriff auf die Beschäftigten abzuwehren!“
Die Produktivität ist in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen, der Arbeitsdruck hat massiv zugenommen. Die Arbeitswelt im 21. Jahrhundert hat sich wesentlich verändert. „Der internationale Trend geht daher klar in Richtung Arbeitszeitverkürzung. Auch die Beschäftigten selbst wünschen sich laut Umfragen mit deutlicher Mehrheit eine Entlastung vom Arbeitsdruck.“ Internationale Studien, von Schweden über Island bis ins Vereinigte Königreich, würden beweisen, dass die Beschäftigten bei kürzeren Arbeitswochen produktiver, konzentrierter und gesünder sind als davor. „Weniger Zeit in der Arbeit führt zudem zu mehr Zeit mit der Familie und das wiederum wirkt sich positiv auf die Verteilung der Sorgearbeit zwischen Männern und Frauen und letztlich auf die Einkommensgerechtigkeit und Frauenpensionen aus.“ Außerdem steige unmittelbar die Beschäftigung und die Arbeitslosenquote geht zurück.
Aus diesem Grund stellte die Fraktion sozialdemokratischer Gewerkschafter:innen den dringlichen Antrag, dass die AK-Vollversammlung von der Bundesregierung einfordert, sich klar gegen eine Erhöhung der gesetzlichen Wochenarbeitszeit auszusprechen und stattdessen eine Arbeitszeitverkürzung umzusetzen.