Der neue AK-Wohlstandsbericht zeigt eine gemischte Bilanz der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen in Österreich. Trotz kleiner Fortschritte im Bereich Klimaschutz verzeichnet der Bericht Rückschritte bei der Verteilungsgerechtigkeit und der Schaffung guter Arbeit. Besonders die sozialen Ungleichheiten und die wirtschaftlichen Folgen der multiplen Krisen stellen Österreichs Wohlstand auf eine harte Probe.
„Die soziale Schieflage in Österreich wird immer deutlicher. Der Wohlstand konzentriert sich auf wenige, während große Teile der Bevölkerung unter Druck stehen. Wir brauchen dringend Maßnahmen, um diese Ungleichheit zu bekämpfen“, fordert AK-Vizepräsidentin Manuela Auer.
Besorgniserregend ist vor allem die weiterhin hohe Vermögenskonzentration: Die reichsten fünf Prozent besitzen mehr als der Rest der Bevölkerung. Auch die Arbeitsmarktbedingungen verschlechtern sich: Prekäre Arbeitsverhältnisse und die Ungleichverteilung unbezahlter Sorgearbeit bremsen vor allem Frauen aus.
„Die Politik muss endlich handeln und eine gerechtere Verteilung von Vermögen und Einkommen sicherstellen. Es reicht nicht, nur kurzfristig Krisen zu bewältigen. Wir brauchen eine langfristige Strategie, die den Wohlstand nachhaltig sichert,“ betont Auer weiter.
Österreich braucht umfassende Investitionen in Bildung, Gesundheit und leistbares Wohnen, so die Gewerkschafterin. Nur so können die Lebenshaltungskosten gesenkt und die Chancengleichheit erhöht werden. Auer warnt auch vor sogenannten Reformpaketen, wie jenen des WIFO. Deren Chef, Felbermayr will die Abschaffung des Dieselprivilegs, die Erhöhung der Mineralölsteuer und der Grundsteuer. „Alles Maßnahmen, die vor allem die Arbeitnehmer:innen treffen. Die Reichen bleiben ungeschoren. Das wird es mit uns nicht geben“, so Manuela Auer.