Rund 7,2 Millionen Überstunden haben Vorarlbergs Arbeitnehmer:innen im Vorjahr geleistet – ein Viertel davon, also 1,4 Millionen Stunden, blieb unbezahlt (Statistik Austria). Das bedeutet: Den Beschäftigten wurden 64 Millionen Euro an Lohn und Gehalt vorenthalten. „Das ist schlichtweg Lohndiebstahl“, sagt AK-Vizepräsidentin Manuela Auer (FSG). „Wer arbeitet, muss auch bezahlt werden – alles andere ist respektlos und gesetzeswidrig.“
„Unbezahlte Überstunden sind kein Kavaliersdelikt, sondern Ausdruck eines Systems, das auf Kosten der Beschäftigten funktioniert. Es bedeutet weniger Freizeit, weniger Erholung und weniger Einkommen.“ Besonders betroffen sind Beschäftigte in Branchen mit hohem Arbeitsdruck und oft unklaren Strukturen – etwa Handel, Pflege oder Gastronomie.
Auer fordert klare Spielregeln: Jede geleistete Stunde muss bezahlt oder durch Zeitausgleich abgegolten werden. Außerdem müssen die Verfallsfristen verlängert werden, damit Arbeitnehmer:innen ihre Ansprüche tatsächlich durchsetzen können. „Es braucht zudem einheitliche Regeln und härtere Strafen für jene Arbeitgeber:innen, die systematisch gegen das Arbeitsrecht verstoßen“, betont Auer.
Österreichweit wurden über 42 Millionen Überstunden nicht abgegolten und das schadet allen: Den Beschäftigten, dem Wettbewerb und dem Sozialstaat. „Während einige lautstark über angeblich fehlende Arbeitsbereitschaft klagen, leisten viele Beschäftigte mehr, als sie müssen – und das oft gratis“, kritisiert Auer scharf. „Wir fordern Respekt vor der Arbeitsleistung und faire Bedingungen, die sicherstellen, dass Leistung nicht ausgenutzt, sondern wertgeschätzt wird.“
Ein praktischer Tipp: Mit dem AK Zeitspeicher auf www.ak-zeitspeicher.at können Arbeitnehmer:innen ihre Arbeitszeit einfach und anonym dokumentieren. „Am Ende geht es um Fairness und Respekt im Arbeitsleben“, stellt Auer klar.