Teurer Schulstart belastend!

Auer: "Bildungsgerechtigkeit sieht anders aus!"

AK-Vizepräsidentin Manuela Auer macht auf die enorme finanzielle Belastung für viele Familien, insbesondere am Schulanfang, aufmerksam. Die aktuelle Schulkostenstudie der Arbeiterkammer beweist dies eindrücklich. Im Schnitt beträgt die jährliche Kostenbelastung 2.223 Euro pro Kind. Für 57 Prozent der befragten Eltern sind die Ausgaben eine "erhebliche Belastung". 34 Prozent mussten sogar Abstriche bei der Ausstattung ihrer Kinder machen, und 5 Prozent der Eltern konnten sich nicht alle notwendigen Anschaffungen leisten. "Das hat mit Bildungsgerechtigkeit nichts mehr zu tun", so Manuela Auer.

Besonders Familien mit niedrigem Einkommen sind stark betroffen: "Während das oberste Einkommensdrittel im Schnitt 5 Prozent des Haushaltseinkommens für die Schule aufwenden muss, liegt dieser Anteil im unteren Drittel bei alarmierenden 15 Prozent. 
Im Jahresverlauf zeigt sich dabei deutlich, dass es die meisten Ausgaben natürlich zu Schulbeginn im Herbst gibt. Eine zweite Spitze gibt es am Schulende, wenn viele Ausflüge oder Sportwochen anstehen und auch mehr Nachhilfe anfällt. 
Es sei an der Zeit, den Schulbesuch einer öffentlichen Schule wirklich kostenlos zu ermöglichen, sagt AK-Vizepräsidentin Manuela Auer. Und weiter: "Dies besonders in einem Land, in dem der Landeshauptmann den chancenreichsten Lebensraum für Kinder verspricht. Es zeigt sich immer mehr, dass dies eine leere Worthülse ist, denn die Familien haben von diesem Reichtum an Chancen bisher nichts bemerkt."

Ein weiteres Problem stellt die Nachmittagsbetreuung und die Ferienbetreuung dar. Auer fordert deshalb einen kostengünstigen Ausbau dieser Angebote: "Ein umfassendes und leistbares Betreuungsangebot ist nicht nur für die Bildung, sondern auch für den Wirtschaftsstandort Österreich unerlässlich." In diesem Zusammenhang macht die Gewerkschafterin auch auf ihre mehrfach erhobene Forderung nach einer Kindergrundsicherung aufmerksam. "Eine solche würde die Familien wirklich entlasten. Es ist bedauerlich, dass die schwarz-grüne Landesregierung dies ein ums andere Mal abgelehnt hat."