AK-Vizepräsidentin, Manuela Auer, warnt vor dem ÖVP-Vorschlag, Überstunden steuerfrei zu stellen und einen Bonus für Vollzeitbeschäftigte einzuführen : "So werden Menschen in Teilzeit – und somit vor allem Frauen – massiv benachteiligt. Das würde dazu führen, dass die Einkommensschere zwischen Männern und Frauen noch weiter auseinander geht. Wer allen Ernstes eine solche Idee vertritt, will nicht nur die bestehenden Ungerechtigkeiten bei der Einkommensverteilung beibehalten, er will auch eine erhebliche Verschärfung!“
Untersuchungen von Statistik Austria zeigen, dass Männer (24%) häufiger Überstunden leisten als Frauen (13%). Als Gewerkschafterin ist meine Position klar: "Wenn Männer mehr Anreize für Überstunden bekommen, landet die Verteilung der unbezahlten Arbeit wie Kinderbetreuung und Pflege verstärkt bei den Frauen. Das wirft uns bei der Gleichstellung meilenweit zurück. Die ÖVP-Idee sabotiert damit die Einkommensgerechtigkeit und verfestigt alte Rollenbilder.“ Landeshauptmann Wallner wäre besser beraten, sich zunächst dafür einzusetzen, dass die rund 50 Millionen Überstunden ausgezahlt werden, die den Arbeitnehmer:innen im vergangenen Jahr vorenthalten wurden!
Zudem: Teilzeitbeschäftigte, überwiegend Frauen, erhalten gemäß Arbeitszeitgesetz für Mehrarbeit niedrigere Zuschläge von nur 25 Prozent im Gegensatz zu den 50 Prozent, die Vollzeitbeschäftigte bekommen. Manuela Auer hebt hervor, dass die Abschaffung der Besteuerung von Überstunden daher vor allem Frauen schadet. „Kein verantwortungsbewusster Entscheidungsträger kann ernsthaft die Benachteiligung von Hunderttausenden Frauen vorantreiben wollen! Arbeit muss endlich fairer verteilt werden. Es ist unverständlich, dass auf der einen Seite Menschen so viel arbeiten, dass ihre Gesundheit darunter leidet, während andere keine Arbeit haben bzw. in der Teilzeitfalle festsitzen."
Ein Wegfall der Besteuerung auf Überstunden ist zum klaren Vorteil für Vollzeitbeschäftigte und Männer", so Auer und macht deutlich, dass sich Gewerkschaft und AK entschieden dagegen wehren werden.