Sparen bei den Schwächsten?

Auer: „Kürzungen treffen betroffene Familien hart!“

 

Die Folgen der aktuellen Sparpolitik im Sozialbereich spitzen sich weiter zu. AK-Vizepräsidentin Manuela Auer warnt eindringlich: „Wer soziale Unterstützung kürzt, nimmt Menschen die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben.“    Besonders für Familien mit beeinträchtigten Angehörigen würden die Einschnitte zur schweren Belastung.

Seit Monaten sind soziale Einrichtungen angehalten, drastisch zu sparen. Inzwischen zeigt sich: Fahrdienste werden eingestellt, Werkstätten geschlossen, ambulante Angebote eingeschränkt. „Es trifft jene, die auf funktionierende Strukturen angewiesen sind – Menschen mit Behinderung, ihre Familien und Beschäftigte in sozialen Berufen“, so Auer.
Verlässliche Tagesstrukturen seien aber kein Zusatzangebot, sondern Grundvoraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe. „Viele Angehörige stemmen den Alltag schon heute nur unter größten Anstrengungen. Jeder weitere Einschnitt bedeutet für sie einen Schritt näher an die Überforderung“, stellt Auer klar.

Als Vertreterin der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer macht Auer deutlich: Soziale Infrastruktur ist ein zentraler Teil eines funktionierenden Arbeits- und Lebensumfelds. „Wenn Betreuung ausfällt, verlieren viele Angehörige auch ihre berufliche Perspektive. Diese Politik gefährdet nicht nur Einzelne, sondern ganze Familien“, warnt sie. Gerade für berufstätige Eltern oder pflegende Angehörige seien zuverlässige Unterstützungsangebote keine Frage des Komforts, sondern eine Grundvoraussetzung dafür, Beruf und Betreuung vereinbaren zu können. Würden diese Strukturen wegbrechen, seien Arbeitszeitreduktion oder Jobaufgabe oft die einzige Konsequenz. „Wer soziale Angebote kürzt, legt damit auch den Beschäftigten Steine in den Weg und schwächt letztlich den gesamten Arbeitsmarkt“, betont Auer.

Statt sozialer Rückschritte braucht es Investitionen in Inklusion, Unterstützung und Chancengleichheit. „Es geht um Respekt gegenüber Menschen, die täglich mehr leisten, als oft gesehen wird“, betont Manuela Auer abschließend.