AK-Vizepräsidentin Manuela Auer übte in der Vollversammlung der Arbeiterkammer Vorarlberg scharfe Kritik an der Kürzungspolitik der Landesregierung. Die Einschnitte bei sozialen Einrichtungen wie aks, ifs oder Lebenshilfe seien nicht nur ein Angriff auf notwendige Unterstützungsangebote, sondern zielten auf das Fundament einer solidarischen Gesellschaft.
„Es sind Kinder, Kranke und Pflegebedürftige, die durch diese Politik an den Rand gedrängt werden“, so Auer. Besonders dramatisch sei die Streichung von Angeboten für beeinträchtigte Kinder und von dringend benötigten Psychotherapieplätzen. Die Leidtragenden seien aber nicht nur die Betroffenen und ihre Angehörigen, sondern auch die Beschäftigten im Sozialbereich, die mit immer weniger Ressourcen immer mehr leisten müssten. Diese Kürzungen müssten dringend zurückgenommen werden.
In einem weiteren Antrag forderte die Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter:innen ein Maßnahmenpaket zur Gleichstellung. Denn mittlerweile sei klar, dass in kaum einem anderen Bundesland die Gleichstellung so ausgebremst werde, wie in Vorarlberg. So arbeite über die Hälfte der Frauen in Teilzeit – meist, weil es an ganztägiger Kinderbetreuung fehle. Wer Chancengleichheit ernst meine, so Auer, müsse endlich konkrete Maßnahmen setzen und ein Betreuungsangebot ab dem 1. Lebensjahr schaffen. Außerdem brauche es eine Lohntransparenz und eine gerechtere Verteilung der Care-Arbeit.
Weitere Forderungen in der AK-Vollversammlung waren: Stopp des Überstunden-Lohnraubs (42 Millionen Überstunden wurden 2024 nicht bezahlt – das entspricht 2,3 Milliarden Euro Lohnraub), faire Arbeitsbedingungen in der 24-Stunden-Betreuung, Hitzefrei für Bauarbeiter:innen (Gesetzliche Regelung bei extremer Hitze dringend notwendig) und Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit.
Besonders irritierend sei das Verhalten der FPÖ in der AK, die nicht nur als Regierungspartei die Belastungen mittrage, sondern auch in der AK-Vollversammlung konsequent gegen Anträge stimmte, die Entlastung oder soziale Sicherheit für die Arbeitnehmer:innen schaffen sollte – ob bei der Bezahlung von geleisteten Überstunden oder Hitzeschutz am Bau. „Diese Partei stellt sich gerne als Anwältin der kleinen Leute dar, verweigert aber jede Maßnahme, die genau diesen Menschen helfen würde“, kritisiert Auer.
„Soziale Infrastruktur ist ein Kennzeichen einer solidarischen Gesellschaft. Wer hier kürzt, greift das Rückgrat einer solidarischen Gesellschaft an – und damit unsere gemeinsame Zukunft,“ merkt die Vizepräsidentin der AK Vorarlberg an.