Der Nachhilfebarometer der Bundesarbeiterkammer zeigt einen exorbitanten Anstieg an Schüler:innen, die Unterstützung benötigen. Im laufenden Schuljahr haben 49 Prozent der Kinder bezahlte oder unbezahlte Nachhilfe erhalten. Im vergangenen Schuljahr waren es noch 30 Prozent. Manuela Auer: „Wenn fast die Hälfte der Kinder Nachhilfe benötigen, dann läuft etwas falsch im Schulsystem. Ein System, das nicht funktioniert, gehört grundlegend verändert! Dazu kommt der finanzielle Aspekt - für viele Familien ist die Nachhilfe auch ein großes finanzielles Problem.“
Dass die Übung im Unterricht vielfach zu kurz kommt, macht die Befragung deutlich: 71 Prozent der Eltern geben an, dass nicht in allen Fächer ausreichend Möglichkeit bestehe, die vermittelten Inhalte während des Unterrichts auch zu üben. Auer dazu: „Es kann nicht sein, dass in der Schule zu wenig Zeit bleibt, neue Inhalte effektiv zu üben!“
Notwendige Änderungen (Ausbau von Ganztagesschulen, Gemeinsame Schule bis 14 usw.) werden jedoch von der ÖVP seit Jahrzehnten blockiert. Daher braucht es jetzt konkrete Hilfe, um die Eltern wenigstens finanziell zu entlasten. Manuela Auer fordert daher mehr Geld für die Schulentwicklung und kostenlose Lernhilfe, denn mit 22 Prozent ist der Anteil der Schüler:innen, deren Eltern privat für die Nachhilfe aufkommen müssen, so hoch wie nie zuvor. Im Schuljahr 2023/24 gaben Familien insgesamt 168 Millionen Euro für private Nachhilfe aus. Durchschnittlich werden pro Kind 750 Euro für Nachhilfe ausgegeben. Unglaublich ist, dass bereits in der Volksschule mehr als jedes dritte Kind Nachhilfe in Anspruch nehmen muss.
Die AK-Vizepräsidentin hält fest: „Unsere Schulen müssen endlich von Orten des Lehrens zu Orten des Lernens werden. Alle Schüler:innen haben ein Recht auf die beste Bildung, unabhängig von der wirtschaftlichen Lage der Eltern!“