Regierung muss Frauen entlasten!

Zimmermann: „Faire Löhne und bessere Arbeitsbedingungen.“

Der Gleichstellungsindex von AK und Städtebund zeigt klar: Österreich ist erst auf halbem Weg zur Gleichstellung. Elke Zimmermann, FSG-Landesfrauenvorsitzende, begrüßt im vorliegenden Regierungsprogramm daher die Berücksichtigung vieler gewerkschaftlicher Forderungen im Bildungsbereich: „Sehr erfreulich ist, dass unter anderem die Fachkräfteausbildung in der Elementarbildung, der Chancenindex für Schulen und die Qualitätsoffensive in der Lehrausbildung auf der Agenda stehen.“

Anlässlich des Weltfrauentags erinnert sie an drei besonders wichtige Bereiche: faire Arbeitsbedingungen, finanzielle Absicherung und eine gerechte Verteilung der Care-Arbeit.

Der für Frauen enorm wichtige Bereich der "ökonomischen Unabhängigkeit", wie sie auch im Regierungsprogramm explizit hervorgehoben wird, beschränke sich auf Maßnahmen, die bisher in Österreich wenig Wirkung zeigten – sei es bei der Schließung der Lohnschere, sei es bei der Verteilung der unbezahlten Sorgearbeit. 568.000 Frauen in Österreich sind von Einkommensarmut betroffen, Alleinerziehende besonders stark. „Wer weniger verdient, kann sich das tägliche Leben kaum leisten. Ein kollektivvertraglicher Mindestlohn von 2.000 Euro wäre daher ein wesentlicher Schritt, um Frauen finanziell abzusichern“, die FSG-Landesvorsitzende.

Durchschnittlich erhalten Frauen 40 Prozent weniger Pension als Männer. Zudem kann nur jede zweite Frau direkt aus der Erwerbstätigkeit in die Pension wechseln. „Damit Frauen bis zum Pensionsalter arbeiten können, brauchen sie bessere Arbeitsbedingungen – insbesondere alternsgerechte Lösungen in den Betrieben“, fordert die Gewerkschafterin.

Unbezahlte Sorgearbeit bleibt eine Hauptlast für Frauen. Notwendig seien familienfreundliche Arbeitszeitmodelle, flächendeckende Betreuung und ein Rechtsanspruch auf Kinderbildung ab dem ersten Geburtstag. „Teilzeitarbeit ist kein Privileg, sondern für viele Familien die einzige Möglichkeit. Hier muss die neue Regierung endlich handeln“, so Elke Zimmermann abschließend.