Die Vizepräsidentin der AK Vorarlberg hat einmal mehr am Tag der Pflege auf die immer größer werdenden Herausforderungen im Pflegebereich hingewiesen. Die derzeit größte Aufgabe, so Auer, bestehe darin, das vorhandene Personal zu halten: "Das Frustlevel bei den Beschäftigten ist am Anschlag. Die großangekündigte Pflegereform der Regierung ist – wie befürchtet - ausgeblieben.“
Die Gewerkschafterin kritisiert die anhaltende Unterbesetzung und die mangelnden Unterstützungsangebote in den Spitälern und Heimen, sowie bei den mobilen Diensten für die Pflege zu Hause. Manuela Auer: "Patient:innen, die eigentlich entlassen werden könnten, müssen aufgrund des Personalmangels länger im Krankenhaus bleiben. Das belastet unser Personal doppelt und dreifach", führte Auer weiter aus.
Darüber hinaus fordert Auer, dass die Regierung endlich die notwendigen finanziellen Mittel für eine wirksame und nachhaltige Personalplanung freigibt. "Nur so können wir einen attraktiven Beruf bieten, der nicht nur durch Gehälter, sondern auch durch verbesserte Rahmenbedingungen überzeugt", schlägt Auer vor. Sie betont die Notwendigkeit, die Ausbildung zu fördern und den Personalschlüssel anzupassen, um eine echte Entlastung zu erreichen.
Die AK-Vizepräsidentin pocht auch auf den Ausbau von Palliativeinrichtungen sowie auf hochwertige, flächendeckende und leistbare Unterstützungsangebote für Angehörige und höhere Anfordernisse bei der Ausbildung von 24-Stunden-Betreuer:innen. „Der gesamte Gesundheits- und Pflegebereich ist zu einem Spielfeld privater Unternehmen geworden, die das große Geld verdienen. Es ist Aufgabe der Regierung endlich dagegen vorzugehen und selbst zu investieren.“
"Die jährlichen Lobeshymnen zum Tag der Pflege sind für die Beschäftigten fast unerträglich, weil sie miterleben, dass nichts vorangeht. Nur ihr enormes Verantwortungsbewusstsein und Engagement, sichert eine gute Versorgung. Dieser Einsatz verdient Anerkennung und muss endlich belohnt werden", schloss Auer.