Die aktuelle Lage in Vorarlbergs Kindergärten und Kleinkindeinrichtungen ist dramatisch. Eine Umfrage der AK Vorarlberg unter 1.300 Beschäftigten in der Elementarpädagogik zeigt: Überlastung, Zeitmangel und fehlende Wertschätzung prägen den Alltag. Knapp 70 Prozent der Befragten fühlen sich regelmäßig erschöpft, fast die Hälfte sieht sich zumindest teilweise überfordert. Besonders besorgniserregend ist, dass mehr als ein Drittel der Pädagog:innen über einen Berufsausstieg nachdenkt.
Fast drei Viertel der Beschäftigten berichten, dass sie nicht ausreichend auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen können. Mehr als die Hälfte kann den Bildungsauftrag nicht vollumfänglich erfüllen. „Wenn Kinder nicht die Förderung bekommen, die sie brauchen, verliert die gesamte Gesellschaft. Es liegt an der Politik, hier Verantwortung zu übernehmen“, so die Landesfrauenvorsitzende der Sozialdemokratischen Gewerkschafterinnen (FSG).
„Die Landesregierung darf nicht länger zusehen, wie das System zusammenbricht“, mahnt die Gewerkschafterin und Betriebsratsvorsitzende: „Es reicht nicht, die Bedeutung der frühen Bildung zu betonen – wir brauchen konkrete Maßnahmen. Die Pädagog:innen brauchen Entlastung, Unterstützung und eine echte Perspektive.“ Kritisch sieht Zimmermann auch das Vorhaben von ÖVP und FPÖ um ein geplantes „Elterngeld“ für Familien, die ihre Kinder zu Hause betreuen. „Ein solches Modell wirkt sich negativ auf die Berufslaufbahn, Einkommen und die Pension der Eltern aus – und verbessert die Probleme der Kinderbildung überhaupt nicht.“
Um die Krise zu bewältigen, fordert Elke Zimmermann ein umfassendes Maßnahmenpaket. Dazu gehören kleinere Gruppen, mehr Personal und eine sofortige Entlastung durch zusätzliches administratives und hauswirtschaftliches Personal. Auch die Ausbildung müsse attraktiver gestaltet werden, etwa durch finanzielle Anreize und den Ausbau von Ausbildungsplätzen. Zimmermann stellt klar: „Die Zeit der Ausreden ist vorbei. Es braucht jetzt entschlossene und nachhaltige Taten – für die Pädagog:innen, für die Kinder und für unsere Gesellschaft."