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Manuela Auer: „Zuversicht statt Angstmache ist gefragt“

Nach der Abwärtskorrektur der Konjunkturprognosen durch Wifo und IHS warnt AK-Vizepräsidentin Manuela Auer vor fatalen politischen Signalen: „Wir stehen vor dem dritten Rezessionsjahr in Folge. In so einer Phase über Kürzungen bei Löhnen oder Sozialleistungen zu sprechen, ist völlig verfehlt.“

Auer verweist auf die sich zuspitzende Lage am Arbeitsmarkt: Rund 57.000 Menschen mehr sollen bis Ende 2025 arbeitslos sein. „Die Realität vieler Menschen ist geprägt von Unsicherheit. Wir brauchen gezielte Investitionen in Weiterbildung und Beschäftigung – nicht weitere Kürzungsdebatten.“

Besonders irritiert zeigt sich Manuela Auer über Aussagen, wonach es Spielraum für Einschnitte bei Pensionen und Löhnen gebe. „Viele Haushalte haben in der Teuerungskrise große Einbußen hinnehmen müssen. 2024 war erstmals wieder ein Jahr mit realem Einkommensplus – das war ein Lichtblick. Wer das infrage stellt, gefährdet Vertrauen und Kaufkraft.“

Zugleich warnt Auer davor, Ängste in der Bevölkerung zu schüren: Debatten über Nulllohnrunden oder Kollektivvertragsabschlüsse unter der Inflationsrate seien kontraproduktiv. „Das schwächt nicht nur die Kaufkraft, sondern auch das Vertrauen in eine soziale und verlässliche Politik“, so die AK-Vizepräsidentin. Für sie ist klar: Statt Unsicherheit zu säen, braucht es klare Signale der Stabilität und Zuversicht.
Investitionen in Infrastruktur und Energieversorgung seien zentrale Hebel, um Arbeitsplätze zu sichern und die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts zu stärken. Das gelte es jetzt entschlossen anzugehen.

Manuela Auer fordert deshalb eine klare arbeitsmarktpolitische Offensive: „Wir müssen den Menschen Sicherheit geben – durch Qualifizierung, stabile Einkommen und eine Politik, die Perspektiven schafft. Alles andere würde die Wirtschaft weiter schwächen und die soziale Kluft vergrößern.“