„Wer gute Arbeitskräfte will, braucht beste Bildung für unsere Kinder“, stellt AK-Vizepräsidentin Manuela Auer angesichts des jüngsten Kinderbetreuungsmonitors klar. „Der Ausbau der Kinderbildungsangebote muss von der Politik zur zentralen Aufgabe werden“, unterstreicht Auer die Notwendigkeit für massive Investitionen in den Bildungsbereich, beginnend bei den Kleinsten. Sie betont, dass damit auch der Fachkräftemangel wirksam und nachhaltig bekämpft werden kann. Vorarlberg liegt mit einer Teilzeitquote bei Frauen von 52,6 % über dem Bundesschnitt. Auer: „Frauen sind der Schlüssel im Kampf gegen den Arbeitskräftemangel. Die Politik sollte also höchstes Interesse daran haben, den Ausbau der Kinderbildungsangebote zu forcieren und damit auch den Unternehmen unter die Arme zu greifen.“
Der Mangel an Betreuungsplätzen macht es für viele unmöglich, Beruf und Familie zu vereinbaren. Dadurch geraten Familien oft in eine schwierige finanzielle Lage. Insbesondere Frauen sind oft gezwungen, ihre Berufstätigkeit einzuschränken oder ganz aufzugeben, um die Betreuung ihrer Kinder sicherzustellen: „Nach wie vor lassen die Öffnungszeiten vor allem im Kleinkindbereich häufig keine Vollzeitbeschäftigung zu. Das hat nicht nur Auswirkungen auf das Familieneinkommen, sondern auch auf die Pensionen.“
Der Ausbau einer flächendeckenden und qualitativ hochwertigen Kinderbetreuung hätte zudem positive Effekte auf die frühkindliche Entwicklung. Kinder profitieren von einer strukturierten Umgebung, in der sie soziale Kompetenzen entwickeln und erste Bildungsangebote wahrnehmen können. Eine gute Betreuung fördert nicht nur die Entwicklung der Kinder, sondern auch ihre späteren Bildungs- und Berufschancen. Dafür braucht es nicht nur genügend Plätze, sondern auch genügend Personal. „Das sind wir den Kindern und Beschäftigten schuldig“, so Auer.
„Die Politik ist gefordert, die Kinderbildung zu einem zentralen Punkt ihrer Arbeit zu machen. „Wir sprechen hier von einem Milliardenpaket, um gute Rahmenbedingungen zu schaffen, Personal zu finden, auszubilden und ordentlich zu bezahlen“, so Auer. „Für den qualitativen Ausbau der Angebote braucht es eine Milliarde Euro pro Jahr aus dem Bundesbudget. Außerdem ist es endlich Zeit für einen Rechtsanspruch auf einen beitragsfreien Kinderbildungsplatz ab dem 1. Geburtstag des Kindes!“, so Auer abschließend.