„Hitze am Arbeitsplatz ist endlich ein politisches Thema. Das ist gut so – aber was fehlt, sind schnelle Lösungen für die Bauarbeiter:innen, die schon jetzt unter Extremtemperaturen leiden“, stellt Andreas Ammann, FSG-Kammerrat und Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft Bau-Holz in Vorarlberg, klar.
Die Hitzebelastung in Vorarlberg steigt. Besonders betroffen: Menschen am Bau. Wer draußen in der Sonne schuftet, braucht mehr als freiwillige Regelungen. Die derzeitige Möglichkeit auf Hitzefrei ab 32,5 Grad Celsius existiert zwar, sie wird aber selten angewandt, weil freiwillig. Laut Gewerkschaft bekam 2024 nur jeder fünfte Bauarbeiter tatsächlich hitzefrei.
Durch den Druck der Gewerkschaft ist Bewegung in die Sache gekommen. Das Sozialministerium hat eine bundesweite Hitzeschutzverordnung in Arbeit. Der Entwurf liegt vor, sie soll doch jedoch erst 2026 in Kraft treten, und zwar für alle Branchen. Für den Bau gibt es bisher keine Sonderregelung. „Unsere Kolleg:innen leisten körperliche Schwerarbeit – sie brauchen jetzt Schutz, nicht erst in zwei Jahren“, so Ammann.
Die Gewerkschaft Bau-Holz fordert daher rasche, konkrete Maßnahmen für die Branche: Frühere Arbeitszeiten, eine breit angelegte Informationskampagne, klare Verantwortlichkeit bei Arbeitgebern und das konsequente Nutzen der bestehenden Hitzefrei-Regelung.
„Uns geht es nicht um Komfort, sondern um Sicherheit und Respekt“, betont Ammann. „Wenn wir heute wissen, dass Hitze krank macht, dann dürfen wir nicht bis übermorgen auf Schutz warten.“ Und weiter: „Wir wissen, was zu tun ist – jetzt muss es auch getan werden!“
Zur Unterstützung bietet die Gewerkschaft eine Info-App sowie einen neuen Flyer unter www.gbh.at an. Aber: „Eine App ersetzt kein Gesetz“, so Ammann. „Die Politik hat erkannt, dass Hitze am Bau ein Thema ist. Jetzt muss gehandelt werden! Gesundheit ist nicht verhandelbar!“
