Finger weg von Lohnnebenkosten!

Auer: „Lohnnebenkosten-Kürzung schwächt den Sozialstaat!“

„Lohn oder Gehalt bei Insolvenz? Pension? Krankenstand?  Pflegeurlaub? Oder ganz grundsätzlich: Schutz vor Armut für mehr als eine Million Menschen? Hinter all dem stehen (auch oder vor allem) die sogenannten Lohnnebenkosten. Diese Leistungen werden von den Beschäftigten durch ihre Arbeit erwirtschaftet. Eine Kürzung würde mehr Geld für die Arbeitgeber bedeuten und weniger Leistungen für die Arbeitnehmer:innen. Nicht mit uns!“, gibt sich AK-Vizepräsidentin Manuela Auer kämpferisch. 

Zum Hintergrund: Wirtschaftsvertreter:innen fordern wieder einmal die Senkung der Lohnnebenkosten und wie schon früher mit unrichtigen Argumenten, so Auer. Eine Untersuchung des ÖGB zeigt nämlich deutlich: Profitieren würden nicht die Beschäftigten durch höhere Löhne, sondern vor allem große Unternehmen. Auer dazu: „Fast die Hälfte, nämlich 47,6 Prozent der geforderten Senkung, würde nur an ein Prozent der Unternehmen gehen.“ Mehr als ein Viertel der Einsparungen würde an die 500 größten Unternehmen gehen, etwa ein Drittel an die 1000 größten Firmen. Besonders profitieren würden Banken und Versicherungen, die derzeit in der Teuerungskrise hohe Gewinne erzielen. 

Eine Kürzung der Lohnnebenkosten würde jedoch alle Arbeitnehmer:innen betreffen, denn damit verbunden wären weitere Einnahmeverluste für die Allgemeinheit. Manuela Auer: „Die finanziellen Verluste für den Sozialstaat und damit für die Gesellschaft wären enorm. Denn betroffen wären Leistungen wie Pensionen, Arbeitslosenunterstützung, Krankenversicherung, Unfallversicherung, Gesundheitssystem, Kommunalsteuer, Familienbeihilfe, Kinderbetreuungsgeld, Schüler- und Lehrlingsfreifahrten sowie gratis Schulbücher, Unterhaltsvorschüsse, Wochengeld, Pensionsbeiträge von Kindererziehungszeiten und vieles mehr“, erklärt Auer.  Am Ende wären es die Arbeitnehmer:innen, die die Zeche zahlen müssten, denn weniger Einnahmen für den Staat hießen letztlich auch weniger Mittel für ein soziales Miteinander, so Auer abschließend.