In wirtschaftlich angespannten Zeiten übernimmt Simon Lehninger gfs. den Landesvorsitz der Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) Vorarlberg – und startet mit klaren Forderungen: Öffentliche Aufträge müssen stärker zur Sicherung regionaler Jobs beitragen. „Das Billigstbieterprinzip führt zu Lohndumping und gefährdet Qualität und Sicherheit am Bau. Wer mit Steuergeld baut, trägt Verantwortung“, so Lehninger.
Die Bauwirtschaft steht massiv unter Druck: steigende Kosten, sinkende Nachfrage und wachsende Unsicherheit belasten Betriebe und Beschäftigte gleichermaßen. Trotzdem werden viele Projekte vorwiegend an die günstigsten Anbieter vergeben – oft an Firmen außerhalb der Region. „Das ist nicht im Sinne einer nachhaltigen Wirtschaftspolitik. Wir brauchen Aufträge, die nicht nur Beton liefern, sondern Beschäftigung und Zukunft sichern“, betont Lehninger.
Die GBH fordert eine klare Abkehr vom Billigstbieterprinzip hin zum Bestbieterkonzept. Neben dem Preis sollen faire Löhne, Lehrlingsausbildung, Sicherheit, Nachhaltigkeit und regionale Wertschöpfung stärker zählen. Nur so könne verhindert werden, dass Dumpingpreise den Wettbewerb verzerren und Arbeitsbedingungen verschlechtern.
Ein besonderes Anliegen ist Lehninger die Stärkung regionaler Betriebe. Das Land Vorarlberg plant in den nächsten Jahren rund 190 Millionen Euro an Investitionen in Hoch- und Straßenbau. „Dieses Geld muss Großteils in der Region bleiben. Wenn wir schon Steuergeld investieren, dann so, dass es bei den Menschen ankommt, die hier leben und arbeiten!“
Lehninger, Betriebsratsvorsitzender bei Nägele Hoch- und Tiefbau und FSG-Kammerrat der AK Vorarlberg, bringt viel Erfahrung aus der Praxis mit. Seinem Vorgänger Gerd Oprießnig, der in Pension geht, dankt er für dessen Engagement: „Wir führen seine Arbeit fort – mit dem Ziel, die Stimme der Beschäftigten noch stärker hörbar zu machen.“