Ab 2033 gehen Frauen mit 65 Jahren in Pension. Arbeiterkammer-Vizepräsidentin Manuela Auer warnt vor der fehlenden Vorbereitung und schlägt Alarm: Jede dritte Frau wechselt nicht direkt von der Erwerbstätigkeit in die Alterspension. Bei Arbeiterinnen ist es sogar nur jede zweite, die direkt aus dem Job in die Pension geht. Das geht aus einer Sonderauswertung des Sozialministeriums hervor.
„Viele Frauen haben schon Schwierigkeiten bis zum 60. Lebensjahr zu arbeiten, weil die körperliche Belastung beispielsweise in der Pflege oder in der Reinigung so hoch ist“, betont AK-Vizepräsidentin Manuela Auer. „Wie soll sich da ein Arbeiten bis 65 ausgehen?“
„Es ist eine Illusion, als Frau etwa in den Gesundheits- und Betreuungsberufen bis 65 arbeiten zu können“, so Auer weiter. Gleiches gelte für Jobs in der Industrie. Es brauche daher einen erleichterten Zugang zur Schwerarbeitspension. Denn aufgrund der früher geleisteten Schwerarbeit ist es sehr wahrscheinlich, dass später gesundheitliche Einschränkungen auftreten. „Es muss auch klargestellt werden, dass reine Nachtarbeit – auch ohne einen Tagdienst – als Schwerarbeit anzuerkennen ist und es einen erleichterten Zugang für Beschäftigte in der Pflege und Betreuung zur Schwerarbeitspension geben muss“, so die AK-Vizepräsidentin.
Auer fordert daher eine altersgerechte Gestaltung der Arbeitsbedingungen. Dies könne durch betriebliche Gesundheitsangebote, einen Rechtsanspruch auf Altersteilzeit, altersgerechte Arbeitszeitmodelle und den Abbau von negativen Stereotypen gegenüber älteren Beschäftigten erreicht werden. „Ein Obstkorb ist jedenfalls nicht genug“, so die Gewerkschafterin und verweist auf die Notwendigkeit besserer Weiterbildungsmöglichkeiten für ältere Arbeitnehmer:innen. Doch nicht nur die Arbeitgeber seien gefordert, sondern auch Politik und Gesetzgeber. „Alles, was Schwarz-Grün jetzt nicht auf den Weg gebracht hat, gibt man der nächsten Regierung mit. Das heißt, die nächste Regierung muss ein Auge auf die Themen Frauenpensionsalter und Arbeitsbedingungen werfen – dazu gibt es keine Alternative“, schließt Auer.